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Solidarität ist keine Einbahnstraße

Keine Strategie für die Schulen in Gescher

Die Anschaffung von Luftfiltern wurde von den anderen Parteien unter hanebüchenen Äußerungen am vergangenen Mittwoch abgelehnt. Als mögliche Bakterienschleuder (UWG), mangelnder Mehrwert (CDU) oder nicht zielführend (SPD) betitelten die Parteien die Geräte. Stattdessen solle man weiter auf Lüften und die AHA Regeln setzen oder das Lehrpersonal zum Thema Lüften schulen (Grüne). Das klingt nach 1,5 Jahren Pandemie wirklich absurd.

Abstand ist bei vollen Klassen schwierig (oder sitzen alle an Einzeltischen?). Querlüften ist in vielen Klassenräumen unmöglich, denn nur das Fenster zu öffnen reicht nicht, um Luft auszutauschen. Deshalb schaffte Stadtlohn für alle Klassenräume im Frühjahr längst Luftfilter an. Münster investiert aktuell ebenfalls und kauft 500 Filter. Ist virenfreie Luft kein Mehrwert?

Die Parteien bezogen sich auch auf die Sitzungsvorlage der Verwaltung, in der das Umweltbundesamt ablehnend zitiert wurde. Und das, obwohl das Umweltbundesamt in seiner aktuellsten Bewertung von einem “Zusatznutzen hinsichtlich der Reduzierung der Virenlast” spricht. Absolut notwendig für unsere Schulen in den Wintermonaten angesichts steigender Inzidenzen und Delta-Variante. Und obwohl die FDP in der Sitzung auf diese positive Bewertung hinwies, wollte man diese nicht hören.

Das Coronavirus wird uns – auch wegen der schleppenden Impfbereitschaft der Erwachsenen – noch länger beschäftigen. Lange haben wir in den letzten 1,5 Jahren auf die Älteren Rücksicht genommen und auch finanziell investiert. Nun ist es aber an der Zeit, den Fokus auch auf die Kinder zu richten, die soziales Leben und Bildung dringend brauchen. Homeschooling geht massiv zu Lasten der Kinder und Familien. Viele waren im letzten Winter am Limit. Bildungslücken bestehen längst. Solidarität ist keine Einbahnstraße.

Die Anschaffung von Luftfiltern wäre eine Möglichkeit gewesen, die Situation in Gescheraner Schulen zu stabilisieren, indem man die Infektionen unter Kontrolle hält. Das lehnten Grüne, UWG, SPD und CDU ab! Eine alternative Strategie nennt niemand. Eine totale Durchseuchung wird das Gesundheitsamt hoffentlich nicht zulassen. Anfang September sind laut Schulministerium bereits 40.000 Schülerinnen und Schüler in NRW in Quarantäne, 9.300 davon mit bestätigten Infektionen.

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