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Müssen elf Bäume weichen? freie Demokraten fordern den alten Baumbestand zu erhalten und sichere Hol- und Bringzone für den Kindergarten an der Riete

Die ehemalige Albert-Schweitzer-Schule an der Riete ist abgerissen, nun steht die Bebauung des Grundstücks für die KiTa St. Marien an. Die bisher veröffentlichte Planung im Gemeindeblatt geht von einer weitgehenden Erhaltung des alten Baumbestandes aus. Einige Bäume sollen aber nach neuerem Planungsstand für den Bau des Kindergartens weichen. 

„Wir sollten so viele Bäume wie möglich erhalten“, so Christoph Gand (sachkundiger Bürger der FDP im Bauausschuss). „Die Laubbäume regulieren das Mikroklima auf dem Kindergartengelände im Sommer enorm. Sie sorgen nicht nur für den notwendigen Schatten, damit Kinder im Sommer vor der Sonne geschützt sind, sondern auch für eine gekühlte Atmosphäre insgesamt – vor allem bei Bäumen mit großen Kronen. Die hochgewachsenen imposanten Bäume sind hier das beste Beispiel“, so Gand, der sich vor Ort ein Bild machte.

Auch der mögliche Einwand, dass man mit der Rodung präventiv einem möglichen Eichenprozessionsspinnerbefall vorbeuge, mag wenig überzeugen. Sieht man doch beispielsweise an der DRK-KiTa “Bunte Welt” an der Alten Feldmark, dass ein direkt angrenzender Eichenbestand der Vogelstange in den vergangen Jahren diesbezüglich zu keinen Problemen oder Gefährdungen geführt hat.

„Die Stadt Gescher hat ein Klimaschutzkonzept entwickelt, in dem „Blühwiesenprojekte“ und ein „naturnahes Umgestalten von Gewerbegebieten“ auf dem Programm stehen. Gleichzeitig wird aktuell ein Klimaschutzmanager gesucht. Es erscheint widersinnig im gleichen Zug Flächen, auf denen Natur elementare Funktion für den Menschen hat, zu zerstören“, so auch Anne Hauling (Ratsmitglied der FDP). „Mit einer veränderten Planung könnten die Bäume erhalten werden. Wir könnten uns auch einen zweigeschossigen Kindergarten vorstellen. Würde man den Raum nach oben nutzen, könnten wir die Bäume erhalten und eine sichere Hol- und Bringzone an der Straße einrichten. Die Kreuzstraße als Sackgasse ohne einen ausreichend großen Wendebereich eignet sich dafür wenig und würde riskante Manöver in einem Bereich mit den allerkleinsten Verkehrsteilnehmern provozieren”, so Daniel Bierut (Vorsitzender der FDP Gescher).

Die Fraktion der FDP Gescher machte sich am Sonntag bei einem Vor-Ort-Termin ein Bild über die Lage und den Baumbestand.